Magische Volksmedizin

Magische Welt der Volksmedizin

Geheimnisvolle Welt der Volksmedizin

Sonderausstellung im Stadtmuseum Schärding

Kurator: Oswin Marehart

Dauer der Ausstellung:
12. Mai bis 29. Oktober 2023

Öffnungszeiten: Mi, Do, Sa, So 10-12 Uhr & 14 bis 17 Uhr

Veranstalter:
Stadtgemeinde Schärding

 

In der kleinen, feinen Sonderausstellung des Stadtmuseums Schärding werden Artefakte der Volksmedizin gezeigt. Und zwar nicht -wie man etwas vermuten möchte - Essipatscherl, Zwiebelwickel und Hollertee. Behandelt wird vielmehr der "magische" Aspekt, bei dem die Grenzen zur Volksfrömmigkeit und religiöser Volkskunst verschwimmen. So wurden entbindenden Frauen Wehenfläschen in die Hand gedrückt. Diese enthielten oft Heiligenbildchen und in wunderschöner Klosterarbeit verzierte Segenssprüche. Große Heilkraft wurden auch Edelsteinen zugeschrieben (die Zuschreibung im Detail hat sich zwar geändert, der Glaube daran nicht). Besonders groß musste die Kraft dann in Kreuz-Form sein, wie die Malachit-Kreuze zeigen.

Üblich war es auch, einem Baum seine Krankeit "abzugegen". Dazu nahm die/der Betroffene einige Haare o.Ä., bohrte in spezielle Bäume Löcher, steckte die Haare unter Gebeten und Sprüchen hinein, verstopfe das Loch wieder. Sobald der Baum die Wunder wieder überwachsen hatte, sollte die Krankheit geheilt sein.
Unwetter, Krankheit und Unheil sollte die seit der antike bekannte und rästelhafte Sator-Formel (ein Palindrom) abwenden. Um Böses und Krankeit von Säuglingen abzuhalten, wurde ein Drudenmesser über die Wiege gehängt, Fraisenkette sollten die "Fraise" (unter dem Begriff wurden krampfende, epileptische Krankheiten zusammengefasst) abhalten, bei aktuen Anfällen wurden Fraisenhäubchen aufgesetzt.
So spannt sich der Bogen, dargestellt in wuderschönen historischen Objekten aus Kunst und Kunsthandwerk.