Herbert Bayer

DAS BAUHAUS und Oberösterreich

Das 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründete staatliche Bauhaus befasste sich als Lehr-Institut mit allen Bereichen der Kunst und Formgebung. Handwerkliche Ausbildung unter der Anleitung von „Meistern“ sollte Kunst unter das Primat der Architektur stellen. Neben Gropius, Lyonel Feiniger, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und Johannes Itten gilt Herbert Bayer als einer der wichtigsten Vertreter dieser Künstler-Schule und -Vereinigung, die besonders das Bauwesen und viele Designfragen weltweit stark und nachhaltig beeinflusste.

Es gibt drei Künstler des Bauhauses mit Oberösterreich-Bezug: Rudolf Baschant, Hans Joachim Breustedt und Herbert Bayern. Auf die Spuren der beiden letzten können Sie sich in den Pramtal Museen machen:

BAUHAUS-TOUR. Wegweisende Künstler im Pramtal.

HERBERT BAYER

Herbert Wilhelm Bayer wurde am 5. April 1900 in Haag am Hausruck (OÖ.) geboren. Die Familie lebte in Haag, Windischgarsten und Ried im Innkreis. Nach Beschäftigung in Architekturbüros und als Werbegrafiker liest Bayer Wassily Kandinskys „Über das Geistige in der Kunst“ und wird 1921 als Student des Staatlichen Bauhauses aufgenommen. Nach seiner Gesellenprüfung 1925 leitet er selbst die Werkstatt für „Druck und Reklame“ am Bauhaus in Dessau, ab 1928 den Raum „Elementare Typografie“. 1928 geht Bayer nach Berlin und arbeitet als Maler, Fotograf, Grafiker, Werbegrafiker und Ausstellungsarchitekt.

Herbert Bayers Kunst wird von den Nazis als „entartet“ verfemt, der Künstler emigriert am 25. Aug. 1938 in die USA. Dort folgen zahlreiche Ausstellungen,  Lehrverpflichtungen und Architekturaufträge. 1954 kehrt er erstmals nach Europa zurück, wo Einzelausstellungen zu ihm ausgerichtet werden.

Bayer arbeitete international in zahlreichen Fachbereichen und kann beinahe als „Universal-Künstler“ gelten. 1976 errichtet er eine beispielsweise eine Brunnenskulptur vor dem Linzer Brucknerhaus.

Am 30.Sep.1985 stirbt Herbert Bayer in Santa Barbara, Kalifornien.

Bekannt ist jedem Benutzer von MS-Word die von Herbert Bayer entwickelte Schriftart „Bauhaus“, die immer noch zum Standard-Schriftsatz gehört.

Quellen: Knell, Heiner und Sperlich, Hans-Günther (Hrsg.): DBG Kunstlexikon. Berlin Darmstadt, Wien, 1967, Eintrag „Bauhaus“.
Hochleitner, Martin: Rudolf Baschant, Herbert Bayer und Hans Joachim Breustedt – ein Stück Bauhaus-Gesichte in der Oberösterreichischen Nachkriegskunst. S. 155-172 in: Ahoi Herbert! Bayer und die Moderne. Herausgegeben vom Lentos Kunstmuseum Linz. Ausstellung und Katalog Elisabeth Nowak-Thaller und Bernhard Widder. 8. Mai – 2. August 2009.

Biografie Herbert Bayer, S. 499-505 in: Ahoi Herbert! Bayer und die Moderne. Herausgegeben vom Lentos Kunstmuseum Linz. Ausstellung und Katalog Elisabeth Nowak-Thaller und Bernhard Widder. 8. Mai – 2. August 2009.

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